Mehr Spaß als im Hansapark?
Als Peter Molyneux 1994 mit Theme Park sein Schaffenswerk um Wirtschaftssimulationen erweiterte bauten wir alle unsere pixelige Vergnügungsparks mit Achterbahnen und Eisständen und irgendwie war es aufgrund der Echtzeitsimulation ganz schön hektisch. Der Deutsche Karsten Hartwig setzt 30 Jahre später eine einfache Variante als Brettspiel um.

In vier Runden ziehen wir zunächst Baufeldkarten und belegen auf dem Spielplan unsere Baufelder mit Markierungrahmen. Dann ziehen wir Attraktionsplättchen und legen die offen vor uns auf. Die Hauptaktion erfolgt nun, denn jetzt können die Spieler beliebig ihre Bauplätze, Attraktionen und Münzen in beliebiger Menge und Kombination tauschen. Jeder versucht hier das beste für sich zu erreichen, aber vielleicht auch nicht den Gegnern eine zu gute Position zu ermöglichen.

Nach der Handelsrunde können die Spieler die Attraktionsplättchen auf ihre Baufelder legen. Hierbei können sie aus taktischen Gründen aber auch Baufelder frei lassen. Als Abschluss jeder Runde erfolgt eine Wertung. Wir erhalten für abgeschlossene Attraktionen (X gleiche benachbarte Karten einer Attraktion der Stärke X) mehr Punkte als für unvollständige Bauten. Hier zeigt sich schon eine gewisse Glückskomponente: Liegen bei mir schon Felder zusammen (zufällig, gut gehandelt), dann bekomme ich früh im Spiel schon mehr Punkte, und später noch einmal in den drei folgenden Runden für die gleichen Felder noch einmal.

Fazit:
Aufgrund des Handelsaspektes kommt gerade in einer Fünferrunde eine gute Dynamik im Spiel auf. Auch wenn die Regeln nicht sonderlich komplex sind, muss man beim Tausch der Materialien immer kurz überblicken, ob man die Kosten beim Tausch auch wieder reinspielt. Insbesondere wenn man mit Geld anderen Spielern etwas abkauft. Beim Spiel steht aber deutlich die Mechanik im Vordergrund, so dass wir uns nicht wie in einem Freizeitpark fühlten. Das hat Peter Molyneux mit Theme Park deutlich realitätsnäher umgesetzt. Einige werden jetzt sagen, dass es eher ein Quantibox-Spiel ist, mich hat es aber gut unterhalten. Es zählt aber eher in die Kategorie Familienspiel für Anfänger.
Stubenscore: 7,4 / 10
Brettspiel (getestet)
Das gleichzeitige Handeln hat wirklich Spaß gemacht, wobei wir ggf. ja die letzte Runde nicht richtig gespielt haben – hoffe ich zumindest mal für das Spiel.
Für ein Quanti-Spiel eine angenehme Überraschung!
Ich gebe ein fulminantes „ganz OK“. Überschaubare Spielmechanik und stark knirschender Link zwischen Gameplay und Vorlage machen das Spiel zu einem heißen Anwärter auf: „am schnellsten vergessenes Spielerlebnis 2025“. Mit euch war es trotzdem schön <3