Iron Helm

Du stehst vor zwei Türen

Es gibt Spiele, die mich direkt in ihren Bann ziehen. So ging es mir bei Too Many Bones und zuletzt beim faszinierenden Blue Prince. Die recht simple Grundmechanik, die Jason Glover in Iron Helm kreiert hat, macht ebenfalls süchtig: öffne jeweils eine von zwei Türen mit zwei Optionen, entscheide, ob Du die obere Option der Karte spielen möchtest oder die untere, der noch nicht geöffneten Tür.

Nehme ich den scheinbar leichten Kampf der ersten Karte oder hoffe ich auf eine bessere Option auf der zweiten Karte, vermeide hoffentlich einen härteren Kampf?

Das Spiel hat ein Kartenset von 16 Türen, so dass ein Level aus jeweils 8 Türenpaaren besteht. Es gilt Wahrscheinlichkeiten abzuwägen, meinen Helden auszurüsten, Gegenstände einzusetzen.

Kommt es zum Kampf, kann ich Energiepunkte und damit Würfel einsetzen. Aber Energie ist eine seltene Ressource, wie auch meine Lebenspunkte oder Gold, das im Dungeon finde. Und habe ich am Ende eines Durchlaufs keine Ration mehr, kann ich schnell den Hungertod sterben.

Iron Helm ist nicht komplex wie ein Too Many Bones, doch die Push-your-luck Mechanik lässt einen wesentlich mehr grübeln, als bei einem Escape from the Dark Castle. Jason Glovers Spielprinzip wirkt sehr durchdacht und Dank Erweiterungspacks steckt viel Varianz im Spiel.

Hinzu kommt das wundervolle Artdesign, ebenfalls aus der Hand des amerikanischen Indie-Designers, der sein Spiel über Game-Crafter veröffentlicht hat. Kleines Manko an Game-Crafter: die Brettspiele, die über die Print-on-Demand Plattform veröffentlich werden, können schon kostenintensiv werden, gerade Dank Versand und Zoll außerhalb der USA.

So sind Game-Crafter Spiele oft etwas „schmaler gehalten“, da beispielsweise jede Seite einer Anleitung Produktionskosten verursacht, ist diese doch knapp, teilweise vage gehalten – Iron Helm wäre wirklich einen Verlag und eine höhere Auflage wert.

Ich werde noch viele Partien in Iron Helm versenken und freue mich auf Jason Glovers neues Projekt mit dem Namen Underquest.

Stubenscore: 8,8 / 10

Ich wähle direkt die obere Option der Ambush Karte, wer weiß ob die untere Option der zweiten Karte schlimmer ist, wenn ich an die übrigen Möglichkeiten denke.
Zwei Energie und damit zwei Würfel eingesetzt. Gerade geschafft.
Mein Charakter mit einigen einsetzbaren Items und Skills.
Die Erweiterungspacks passen alle kompakt in die schön designte Hauptbox.

IRON HELM
Iron Helm

BGG

2 Gedanken zu „Iron Helm

  1. Durch die Sleeves kann man Print-and-Plays dieser Art sich ja mal ausdrucken und eintüten. Gibt da sicher unzählige Schätze.

  2. Das allein anzusehen gibt mir wohlige Retro-Flashbacks in die frühen Neunziger, als ich obskure Dinge von obskureren Fantasyshops per Postkarte bestellte. Über Print on Demand bei Brettspielen bin ich noch nicht gestolpert. Das ist grundsätzlich eine tolle Idee für Indy Entwickler, mit der Ausnahme, wenn der Shop in den Staaten des orangenen Goblinkönigs residiert o_O

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