Kintsugi

Scherben bringen Glück?

Man lernt nie aus. Zerbrochenes Porzellan mit Goldlack zu reparieren ist eine japanische Kunstform namens Kintsugi. Und genau das machen wir in diesem recht simplen Kartenspiel mit einem interessanten Mechanismus:

Es gibt eine Auslage von zwei Karten pro Spieler plus eine Extrakarte an Porzellangegenständen. Also bei optimaler Anzahl von zwei Spielern somit fünf Karten. Nun wird entweder

  • eine Karte in die Sammlung aufgenommen oder
  • eine Karte gegen den entsprechenden Goldwert (steht oben rechts) verkauft.
Die Kartenauslage. Bekomme ich die beiden Vasen links sind dies später in Summe 5 Siegpunkte.

Dieses geschieht reihum im Uhrzeigersinn und dann in umgekehrter Reihenfolge zurück. Spieler 1 hat somit die erste und letzte Wahl einer Karte. Dies hat eine gewisse Glückskomponente, bei der der erste Spieler einen Vorteil hat, und birgt aber auch strategische Möglichkeiten. Denn die letzte ausliegende Karte plus die obere Karte vom Nachziehstapel sind die beiden Karten die vorgeben, welche Porzellankomponenten zerbrechen. Und so nimmt man als letzte Karte vielleicht nicht eine Karte, die man benötigt, sondern lässt eine liegen, die möglichst viel Scherben beim Gegner verursacht. Denn die beiden letzen offenen Karten lassen dann z.B. alle heilen Teller beim Gegner zerbröseln. Vielleicht aber auch eigene, sofern man welche hat.

Nachdem die Scherben produziert wurden können die Spieler nun in Phase 2 ihre kaputten Gegenstände gegen Gold reparieren und die Karte von der gräulichen Seite auf die weiße Rückseite umdrehen. Glücklicherweise werden die reparierten Tassen dann sogar wertvoller. Gut sind die Farbunterschiede nicht zu erkennen, aber die reparierten Gegenstände haben in der Regel auch Bonuspunkte für die Endwertung. Hieran kann man sie gut erkennen.

Sobald es nicht genügend Karten mehr für eine weitere Runde gibt, endet das Spiel und es werden Punkte gezählt. Und nun wird es leider kompliziert und selbst die Beispiele in der Anleitung waren nicht eindeutig. Einfach ist es, wenn man je Tasse oder Muster oder Dreieck auf einer Karte einen Punkt bekommt. Es gibt aber auch Kombinationen zwischen Teller+Tasse in Kombination mit repariert oder nicht reparierter Kartenseite und dann noch ungerader Anzahl an Karten … Ob wir da wohl immer das richtige Ergebnis berechnet haben?

Die beiden Tabletts geben zusammen 6 Punkte. Das ist noch einfach.

Fazit: 

Auch unter uns Profistubenzockern haben einige keine Lust ein Spiel zu beginnen, wenn die Spielfreude und Spieldauer durch langatmiges Punkteauswerten getrübt wird. Es gibt 10 unterschiedliche Kartenarten mit jeweils zwei Seiten und Wertungen.
Auch in diesem Fall hatten wir nach Interpretieren vom Regelwerk und Beispielwertungen keine Lust auf eine zweite Partie.

Stubenscore: 6,5 / 10


KINTSUGI

BoardGameGeek

Spieledatenbank Luding

Brettspiel (getestet)

Ein Gedanke zu „Kintsugi

  1. Bin ja auch kein Punktezählerfan und Kintsugi scheint ja auch nicht die Sammlung verlassen zu müssen, da es da gar nicht drin ist. Asien als Setting mag ich ja, aber das Reparieren von Porzellan reizt da nicht wirklich. Auf Chu Han hätte ich Lust – das kommt ja bald auf deutsch von Frosted Games.

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