Arche Nova

Man braucht einen großen Tisch.

Arche Nova ist eines der Spiele, bei denen man sich für einen erste Partie motivieren muss. Auch wenn die Komplexität bei Board Game Geek noch unter 4,0 liegt, sind die Tischpräsenz und die verschiedenen Mechanismen eine Einstiegshürde. Aber das Spiel lohnt sich gespielt zu werden. Und das auch immer wieder, denn durch die verschiedenen Zoopläne, 255 Tier-, Sponsoren, Artenschutz- und Endwertungskarten gibt es einen hohen Wiederspielwert. Und natürlich gibt es auch erste Erweiterungen.

Aufbau für drei Spieler.

Einsteigern wird ein You-Tube-Regelvideo empfohlen, eine Stunde sollte man dafür investieren. Wenn noch niemand in der Gruppe es vorher gespielt hat, muss jemand sicher auch noch einmal die Regeln lesen. Denn es gibt coole Mechanismen:

  • Zählleisten: Auf gleich drei Zählleisten werden durch verschiedene Aktionen Punkte für die Attraktivität des Zoos, die Artenschutzaktivität und den Ruf des Zoos gesetzt. Die Attraktivitäts- und Artenschutzleiste laufen hierbei aufeinander zu und das Spiel ist beendet, wenn sich bei einem Spieler die beiden Zählsteine treffen. Ziemlich clever gemacht. Eigentlich gibt es mit der Pausenleiste noch eine vierte Zählleiste. Ist der Kaffeebecher als Spielstein am Ende der Reihe angekommen, wird die Pause ausgelöst. Der Spielplan für die nächste Runde wird vorbereitet und jeder erhält sein Einkommen und andere Boni.
Was für ein Schnappschuss mit vier Zählleisten. Von unten nach oben: BLAU ist auf der Attraktionsleiste, GELB auf der Artenschutzleiste, die braune Kaffeetasse auf der Pausenleiste und Rot/GELB auf der Rufleiste.
  • Aktionskarten: Es gibt fünf verschiedene Aktionen, die man theoretisch beliebig oft bis zur nächsten Pause ausführen kann. Der Clou ist, dass die fünf Karten auf dem Tableau des Spielers auf den Reitern 1 bis 5 liegen und der Reiter die Stärke der Aktion angibt. So kann man mit der Aktionskarte „Bauen“ auf Stärke 4 eben ein Bauwerk bis Größe 4 bauen. Wurde die Aktion durchgeführt, rückt die Karte auf Position 1 und alle anderen Karten rücken ein Feld weiter nach rechts und werden entsprechend „stärker“. Genial.
Die fünf Aktionskarten sind unterhalb unseres Zooplanes. Die beiden roten habe ich schon auf Stufe II verbessert.
  • Karten: Eine der fünf Aktionen ist „Karten“, bei der wir neue Karten aus der Auslage erhalten. Das Ausspielen von Karten erfolgt bei den Aktionen „Tiere“ (so kommen sie in den Zoo), Sponsoren (überwiegend für Bonuspunkte und spätere Siegpunkte) oder „Verband“ (Artenschutzprojekte).
Auf dem Verbandstableau setzen wir unsere Arbeiter, um Kooperationen mit Partnerzoos oder Universitäten einzugehen. Setzen wir eine Verbandaktion in der Stärke 5 ein, dann können wir hier Artenschutzprojekte durchführen und ein Spielstein auf eine der grünen Karten platzieren. Neben den Punkten auf der Artenschutzleiste erhalten wir so auch noch einen Bonus.

Es gibt noch viele weitere kleine Dinge zu entdecken und verschiedene Möglichkeiten im Spiel Dinge zu verbessern. So können z.B. die Aktionskarten stärker, die bebaubare Fläche unseres Zoos erweitert oder die Anzahl der Arbeiter erhöht werden.

Es steckt also viel Spiel in der Packung. Die Spieldauer hängt stark von den Mitspielern ab. Manchmal muss man schon mal überlegen, was als nächster Zug optimal wäre. Aber es gibt auch immer Zeit zum planen, während die anderen ihren Zug machen. Zwei Stunden, bei Anfängern sicher deutlich mehr, sollte man schon einplanen.

Die Tierkarten sind schon nett. Um die Symbolik der Karten zu durchdringen braucht man schon ein wenig.

Fazit: 

Schon erstaunlich, dass Mathias Wigge mit seinem Erstlingswerk gleich so ein mechanisch komplexes Spiel erschaffen hat. Und thematisch hat er auch noch an niedliche Tiere und den Artenschutz gedacht. Alles richtig gemacht. Der eine oder andere wird kritisieren, dass die Aliens fehlen oder ob Tierhaltung in Zoos überhaupt noch zeitgemäß ist. Aber das passt so schon alles sehr gut. Nicht ohne Grund ist es bei BGG seit langer Zeit in den TOP 3. Klare Kaufempfehlung.

Stubenscore: 9,5 / 10


ARCHE NOVA

BoardGameGeek

Brettspiel (getestet)

2 Gedanken zu „Arche Nova

  1. Trotz der Abwesenheit von Aliens würde ich das gern mal spielen. Hoffe auch, dass es in der Sammlung bleibt – lieber alles ab 8,5 noch einmal spielen und ggf. mit einem Upgrade des Spielmaterials pimpen, oder? Da gibt es bei Arche Nova schöne Sachen.

  2. Ich votiere dafür das Spiel beim nächsten Stubenzockerlesertreff zu spielen! Die eine Mechanik mit den sich verändernden Kartenstärken je nach Lage auf dem Tableau hatte mich schon bei „Trekking durch die Geschichte“ getoucht.

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