Palm Island

Auch urlaubsreif?

Es ist schon faszinierend, wie sich das Konsumverhalten vom sequenziellen Fernsehprogramm zum Überangebot in YouTube gewandelt hat. Und so gucke ich gern Brettspiel-Channels von Better Board Games oder auch dem Magier Dennis. Leider kaufe ich dann immer viel zu viel, aber die Vorstellung von Dennis zu Palm Island hat mich dann doch mal wieder überzeugt.

Das Spielprinzip ist eigentlich sehr einfach: Wir haben 16 Karten gut gemischt in der Hand und legen die Rundenkarte an das Ende des Stapels. 8mal spielen wir die Karten durch, wobei jetzt der Clou der Karten zum Einsatz kommt. Anfangs sind die Karten so sortiert, dass oben links ein Sonnensymbol abgebildet ist. Die Karten haben aber vier Bereiche, je zwei auf der Vorder- und Rückseite. Aktiv ist immer die obere Hälfte der Vorderseite.

Und nun haben wir vier Optionen:

  • Die oberste Karte nach hinten in den Stapel ablegen.
  • Die Karte 1 oder 2 als Ressource lagern (grünes Symbol, ggf. kostet dieses andere Ressourcen). Es können nur bis zu vier Ressourcenkarten (Fische, Holz und Stein) im Lager sein.
  • Die Karte 1 oder 2 Rotieren (gelbes Symbol, um 180 Grad) und nach hinten in den Stapel ablegen.
  • Die Karte 1 oder 2 Wenden (blaues Symbol, umdrehen) und nach hinten in den Stapel ablegen.

Durch das Rotieren und Wenden ändert sich die Funktion der Karte im nächsten Durchlauf. Fischen oder Handelsposten wird ergiebiger, Tempel bringen mehr Siegpunkte ein etc.

Ich könnte mit meinen um 90 Grad gedrehten Ressourcen für je 1 Holz und Fisch die Wohnhütten oder Holzarbeit upgraden (gelb: um 180 Grad drehen) oder mir ein weiteres Holz als Ressource von den Holzarbeit einlagern.
Tempel bringen Siegpunkte. Aber mir fehlen 4 Steine für den ultimativen Tempel. Etwas fummelig mit den Karten in einer Hand ist es schon, wenn man die Ressourcen um 90 Grad aktiviert oder für eine Aktion ausgibt.

Natürlich ist durch die zufällige Reihenfolge der Karten etwas Glück im Spiel und die Reihenfolge ändert sich kaum. Man kann aber anstelle Karte 1 auch Karte 2 spielen und nach hinten schieben, dadurch kommt diese im nächsten Durchgang eins eher. Aber das muss dann schon gut passen. Auch taktiert man, was man zuerst Upgraden sollte. Die teuren Tempel schiebe ich lieber in die letzten Runden, denn die bringen nur Siegpunkte.

links Fischen auf Stufe 1, rechts dann zweimal upgegradet schon wertvoller.

Es gibt auch eine Koop-Variante mit weiteren 17 Karten in der kleinen Verpackung. Hierzu kommen dann noch Zusatzkarten. Werde ich vielleicht auch mal spielen, aber die Solovariante fesselt mich noch …

Wenn man in einem Spiel spezielle Siegbedingungen erfüllt, erhält man als Errungenschaft Zusatzkarten für das nächste Spiel.

Von Designer Jon Mietling und seinem Studio Portal Dragon erwarte ich zukünftig noch ähnlich kreative Spiele. CoLab sieht auf jeden Fall schon mal schön bunt und wild aus. Derzeit ist nur Palm Island in Deutschland zu beziehen oder man muss sich mal an einen Kickstarter ranhängen.

Fazit:

Eigentlich kenne ich es (auch von mir), dass man in jeder Wartezeit oder Langeweile irgendwo stehend was auf dem Handy daddelt und sich so die Zeit vertreibt. Spiele wie Palm Island erfüllen auch diesen Zweck, ich hoffe da kommt noch mehr. Ein erfrischend ungewöhnliches Spiel.

Stubenscore: 8,0 / 10


PALM ISLAND

BoardGameGeek

Brettspiel (getestet)

2 Gedanken zu „Palm Island

  1. Endlich stellt Ferengi mal ein (auch) Solospiel vor, mit der Erkenntnis, dass man nicht immer digitale Technik zum Spielen braucht!

  2. Seit Gloomhaven halte ich das Konzept „1 Karte birgt X Möglichkeiten“ ununterbrochen für genial. Schön das hier in diesem formal unscheinbaren Spiel in der Singleplayer Variante kreativ umgesetzt zu sehen. PS.: ich hab‘ mir neu Mischwald mitgenommen, dass in eine ähnliche Kerbe haut.

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