Mandalas beruhigen?
Beim Frühstücken gucken wir uns hin-und-wieder Spielempfehlungen von unseren Lieblingskanälen auf YouTube an und so stellte vor kurzen Carsten auf seinem Blog im Beitrag „3 entspannte, harmonische und friedliche Duellspiele für 2“ das Spiel Mandala vor, was wir dann auf der Spielemesse in Hamburg gleich mal getestet haben.
Die Zeit, in der man überall Leute beim Ausmalen ihrer Mandalas gesehen hat, sind schon etwas her. Aber die geometrischen Formen aus dem Hinduismus und Buddismus haben ihren Reiz und dienen in diesem Spiel als optische Komponente für ein Kartenlege- und Punktesammelspiel.
Das Spielfeld besteht hierbei aus zwei Bereichen, in dem wir Mandalas legen. Die Spieler haben abwechselnd drei Möglichkeiten:
A) Eine Handkarte in das Zentrum legen und danach drei Karten (bis zum Handlimit von 8) nachziehen
B) Eine beliebige Anzahl Karten einer Farbe in seinen Mandala-Bereich spielen (und keine Karte nachziehen)
C) Eine beliebige Anzahl Karten ablegen und entsprechend nachziehen
Der Clou liegt nun daran, dass man in keinem der drei Bereiche eines Mandalas (Zentrum und jeweilige Mandala-Seite der Spieler) die gleiche Farbe liegen darf. Und Wenn alle sechs Farben liegen, wird das Mandala aufgelöst und gewertet.
Auch die Auflösung des Mandalas, wenn alle sechs Farben in einem Kreis liegen, hat einen besonderen Kniff. Denn der Spieler mit den meisten Karten in seinem Mandalabereich kann sich einen Kartenstapel (spätere Siegpunkte) aus dem Zentrum aussuchen, dann geht es immer abwechselnd weiter. Die Karten im Mandalabereich kommen dann in die Ablage, zählen also nicht!
Hieraus ergeben sich dann eine Reihe taktische Möglichkeiten, die allerdings mit einer Glückskomponente (Option A) „welche drei Karten ziehe ich wohl nach und bei welchem Ziel helfen sie mir“ beeinflusst wird. Da man zwei Mandalas parallel bearbeitet, kann man hier etwas die Glückskomponente abpuffern, sie bleibt aber merkbar.
Das Autorenteam ist nicht unbekannt. Trevor Benjamin als Designer ist auch für die Undaunted-Serie und weitere Brettspiele im WWII-Szenario bekannt. Brett J. Gilbert war an Costa Rica, Gilde der fahrenden Händlern oder City of Rome beteiligt.
Fazit:
Das Material mit der Tuch als Spielunterlage macht schon was her. Für 20 Minuten ein interessanter taktischer Wettkampf. Aber das Szenario passt nicht so zu mir.
Stubenscore: 7,5 / 10
Brettspiel (getestet)
Ich fühle sehr den letzten Satz des Fazits. Die Art der Spiele ist sicher kein schlechter Zeitvertreib und ich mochte auch die wenigen Partien Azul, die ich gespielt habe. Schönes Material, dazu nette Musik und einen Tee.
Ich kann das Patschuli schon riechen, wenn ich die Farben und Formen sehe. Und ja ich fühle mit Euch beiden … thematisch komme ich da auch nicht ganz hinterher. Das „Tischdeckenspielbrett“ ist ein schönes Gimmick und ich würde es auch mit paar sich transzendierenden, Batik-Jungs und Mädels spielen.