Flohmarktfund
Beim schlendern über den Flohmarkt sieht man als Retromensch neben zahlreichen MAD-Magazinen auch Schätze wie dieses MAD-Spiel aus dem Jahre 1986. Der damalige Chefredakteur des MAD-Magazins, Herbert Feuerstein, war am Spiel beteiligt, indem er beispielsweise die Spielanleitung beisteuerte oder auch die Idee zum Spielplan mit 0 Spielern ersann. Entwickler hinter dem Spiel ist Alex Randolph, der neben seinen zahlreichen Spielen auch dafür bekannt ist, dass er als einer der ersten Entwickler auf der Spielverpackung genannt wurde.
Zum Spiel:
Null, zwei oder vier Spieler ziehen ihre drei Spione Richtung gegnerische Botschaft, um dort das gegnerische Bazong (Brennend aktuelles, zentrales Ober-National-Geheimnis) zu stehlen und zur eigenen Botschaft zu bringen. Also ein heute aus Computerspielen beliebtes Capture the Flag-Prinzip. Einer der Spione ist ein Doppelagent, der zu identifizieren und auf dem Spielfeld bis zur Chance der Enttarnung zu verfolgen ist. Mit Sagaland hat Alex Randolph bereits 1982 das Spiel des Jahres entwickelt und diese Memory-Mechanik (Märchensymbol unter einem Tannenbaum oder hier: Verräterzahl unter einem Spion) übernommen. Auch die Bewegung der Spielfiguren ist modern, ohne würfeln: Wir ziehen ein Feld vor oder ziehen einen der 11 Passierscheine. Hier kann man sich dann weiter fortbewegen oder ein positives/negatives Ereignis auslösen. Die Karte kommt hinterher unter den Stapel, so dass man sich die Reihenfolge merken könnte.
Fazit:
Insgesamt ein mit modernen Spielkomponenten und teilweise noch weiterhin lustigen Texten/Ideen ausgestalteter Klassiker. Nicht alle MAD-Cartoons haben eine gute Alterung geschafft, die beiden Spione aber schon. Das original MAD-Spiel würde ich ja auch gern mal spielen. Vielleicht hat das ja noch ein Stubenzocker auf dem Boden …
Stubenscore: 6,0 / 10
Brettspiel (getestet)
Glaube, dass es neben Spy vs Spy noch diverse andere Mad Comics Klassiker sind! Zu nennen sind da Sergio Aragones, Dave Berg, Al Jaffee, Don Martin oder auch Mort Drucker. Aber gerade zu dieser Zeit waren die „Übersetzungen“ bei den Texten doch sehr auf die lokale, deutsche Kultur getrimmt und hatten teilweise wenig mit dem Originaltext zu tun. Was das Spiel angeht: ich hätte es da!
OMG da kommen Erinnerungen hoch! Ich hab die MAD Hefte als Kurzer geliebt (aber wahrscheinlich nicht alles so hundertprozentig kapiert – aber für die Spione hat es definitiv gereicht). Wollen wir MAD beim nächsten Stubenzockertreffen testen? Auch auf die Gefahr hin, dass es gealtert ist wie der Coolness-Faktor von Thomas Gottschalk.