Cloudspire (Brettspiel)

Eine Packung Chips.

Wenn es bei den Playthroughs des großartigen Genu Texteinblendungen gibt, die Fehler beim Spielen korrigieren, weiß man, dass es sich um ein komplexes Spiel handelt.

Mit Cloudspire brachte Chip Theory Games im Jahr 2019 nach Too Many Bones ein weiteres strategisches Schwergewicht. Ein Schwergewicht im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Neoprenmatten, Chips und Würfel bringen bei Cloudspire allein im Grundspiel einige Kilo auf die Waage. In Sachen Wertigkeit und Umweltunverträglichkeit kann niemand dem Spielehersteller aus Minnesota das Wasser reichen. Und es macht einfach Spaß mit dem Material seine Züge auszuführen.

Cloudspire ist dabei im Gegensatz zu TMB weniger würfellastig, sondern am ehesten mit einem Towerdefense-Spiel vergleichbar. Ob solo, kooperative oder kompetitiv baut im Laufe der Spielrunden sogenannte Spires (Turmspitzen) zur Verteidigung und rüstet Helden und seine Minions-Armee gegen den menschlichen oder dem KI-Gegner. Ziel ist es  in jedem Fall die feindliche Burg einzunehmen.

Der Ablauf der einzelnen Runden ist dabei weniger komplex, als denn die unzähligen Sonderfähigkeiten der einzelnen Einheiten im Spiel. Wer sich hier bereits bei TMB überfordert fühlte, sollte sich lieber nicht an Cloudspire wagen, denn der ständige Blick ins Handbuch ist nicht zu verhindern. Denn wenn es beim Schach schwarze und weiße Figuren mit gleichen Regeln gibt, so hat Cloudspire gleich vier Fraktionen, die alle ihre eigenen Regeln haben und sich letztendlich komplett unterschiedlich spielen.

Aber Dank dieser Komplexität wird auch Cloudspire nach diversen Stunden nie zur Routine. Die Züge müssen wohl geplant sein, die Stärken und Schwächen strategisch abgewogen. Welche Einheit bewegt man zuerst, welche Türme können die gegnerischen Einheiten treffen und wie sollte ich die erworbene Source, die ich durch das Besiegen von Gegner bekomme, einsetzen, ob meine Helden und Türme zu verbessern. Obendrein gibt es Ereignisse, verdeckte Wahrzeichen auf der Karte und sogenannte Relikte, die einen weiteren Einfluss auf das komplexe Geschehen haben. Nicht zu guter letzte kann ich die ergatterte Source auch einsetzen, um die eigene Burg zu verbessern – natürlich sind diese unterschiedlich, je nach Fraktion – oder gar strategisch das Terrain zu verändern, um die Laufwerke zu ändern.

Das Spiel kommt mit einer Anzahl von System, die einen schon überfordern können, aber doch hervorragend zusammen funktionieren. So liefert Chip Theory Games mit Cloudspire ein weiteres Spiel, in dem man sich verlieren kann und das kaum andere Spiele zeitlich neben sich Platz lässt. Es ist nur die Frage, ob man das möchte.

Stubenscore: 8,5 / 10

Unsere Türme gegen die Türme des Gegner und drum herum ziehen die Einheiten.
Die Helden, Spires und Minions einer Fraktion im Spiel. Die Fähigkeiten sind sehr individuell.
Die Einheiten der KI für die nächste Welle ist aufgebaut.
Es ist eine Menge auf der Karte los.
Regelmaterial ist reichlich vorhanden.

CLOUDSPIRE
BGG

 

3 Gedanken zu „Cloudspire (Brettspiel)

  1. Die Idee mit einem Tower-Defence finde ich ganz reizvoll. Aber ich habe die auf dem Handy, PS3 (?) usw. irgendwann aufgegeben, da jede Runde noch schwieriger und zeitfressender wurde. Das Spiel möchte uns ja nicht gewinnen lassen.
    Zur Erholung würde ich Dir mal einen No-Brainer empfehlen, also für Dich Komplexität unter 4.

  2. Ok mit Tower Defence kann man mich IMMER kriegen – das ganze in so einem Set up ist schon ziiiiemlich reizvoll (: Toll, was in dem alten Flash-Game Genre noch so alles drinsteckt!

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