Kupferkessel Co. (Glastonbury) (Brettspiel)

Mit dem richtigen Titel ein Spielehit?

Kupferkessel Compagnie, oder abgekürzt Kupferkessel Co., von Günter Burkhardt erschien bereits 2001 und damals haben wir es auch schon gespielt. Beim Aufräumen (Katalogisieren der Bodenbestände) haben wir es wieder gefunden und einfach mal eine Runde gewagt, dabei ist es nicht geblieben. Weitgehend unbekannt ist das Spiel heutzutage. Vielleicht liegt es auch an der Angabe auf der Packung, dass dieses außerordentliche Taktikspiel eine Glückskomponente von 4/10 hat. Ich will jetzt nicht behaupten, dass es ähnlich reine Strategie wie Schach ist, aber da alle Plättchen offen liegen und man alle Züge durchrechnen kann, hat der Ausgang des Spiels nichts mit Glück zu tun. Es sei denn, man sieht die Cleverness des Gegners als Glückskomponente.

Zum Szenario: Wir sind Hexen und Zauberer und der Spielplan besteht aus Zutaten für unseren Zauberkessel. 14 verschiedene Zutaten in den Werten eins bis vier gibt es hierbei. Ausgehen von einer Startzutat gehen wir um so viele Felder (1-4) voran, wie die aufgedruckte Zahl auf der Zutat vorgibt. In der Reihe können wir uns dann eine Zutat aussuchen und damit beeinflussen, was wir sammeln und wie viele Felder wir in der nächsten Runde gehen möchten. Und somit planen wir voraus, aus welcher Reihe wir in der nächsten Runde eine Zutat nehmen möchten, die wir unbedingt brauchen oder auch dem Gegenspieler wegschnappen wollen.

Einfacher Aufbau, einfache Regeln, schwierig zu planen. Ich starte mit einem Feld vorwärts, da ich eine 1er-weißes-Ei-Karte habe.

Etwas Konzentration ist dann schon erforderlich, denn die jeweils nächste genommene Zutat wird offen auf unseren Ablagestapel (Zauberkessel) gelegt und wir müssen uns merken, was schon im Kessel ist. Denn bei der Punktwertung erhält man später den Punktwert der Karte als Abzug, wenn man nur eine der vier Karten einer jeweiligen Zutat hat. Am besten ist es, alle vier Zutaten zu sammeln, da man dann 15 Punkte erhält.
Nachdem die Karte gezogen wurde wird das freie Feld mit einer Zutat des Nachziehstapels ergänzt und der Gegenspieler ist an der Reihe.

Gut merken: Ich sammel solche weißen Eier und nächste Runde gehe ich drei Felder vor.

Eine weitere Taktikkomponente sind die zusätzlichen Funktionen einiger Karten. Zieht man eine Zutat mit einem explodierenden Kessel, explodiert die letzte gezogene Karte beim Gegner und kommt auf den Nachziehstapel zurück. Dieses verhindert z.B. auch die Planung beim Gegner, zu welcher Reihe dieser als nächstes ziehen wollte, da nun eine andere Karte oben in seinem Zauberkessel mit einer anderen Zahl liegt. Es gibt auch Zutaten mit einem Zauberhut, die direkt einen weiteren Zug ermöglichen.

Bei Spielende werden die gesammelten Zutaten gewertet und es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten. Optional kann man das Spiel auch in einer Variante mit Rezeptkarten spielen. Die Zusatzaufgaben auf den Rezeptkarten geben am Spielende zusätzliche Siegpunkte. Z.B. wenn man weniger Explodierende Kessel als das Gegenüber verwendet oder bestimmte Zutaten jeweils mindestens dreimal gesammelt hat.

Am Ende sortiert man seine Zutaten und wertet die Punkte. Meine Rezeptkarten unten rechts bedeuten, das ich 10 Punkte extra bekomme, wenn ich weniger Vieren als mein Gegenüber gesammelt habe. Karte zwei gibt mir weitere 10 Punkte, wenn ich insgesamt weniger Zutaten als der Gegner hatte.

Spieldesigner Günter Burkhardt ist vom Beruf Lehrer und hat über 100 Spiele designt. Von seinem Konzept Kupferkessel ist er sehr überzeugt und veröffentlichte das Spiel 2008 erneute, diesmal als Herr der Ziegen und 2013 unter dem Titel Glastonbury. Bei BoardGameGeek ist Kupferkessel Co. als sein viertbestes Spiel gerankt und hat immerhin eine Wertung von 6,9. Vielleicht fehlte nur der richtige Titel für den Durchbruch.

Fazit:

Strategisch interessanten Zwei-Personen-Spiel für 30 Minuten je Runde.

Stubenscore: 7,5 / 10


Kupferkessel Co.
BoardGameGeek

Brettspiel (getestet)

Ein Gedanke zu „Kupferkessel Co. (Glastonbury) (Brettspiel)

  1. Dachte mir schon beim Aufmachen des Tests „das Spiel sieht doch mindestens 20 Jahre alt aus“ 😀 Schon toll, wie sich das Hobby weiterentwickelt. Wenn auch visuell deutlich angestaubt, scheint es sich inhaltlich gut gehalten zu haben.

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