Die blutige Herberge

Damals in der Ardèche

Als damals Pierre und Marie Martin zwischen 1805 und 1833 in ihrer Herberge „L’Auberge Rouge“ ihre Gäste ermordet und entsorgt haben, konnten sie nicht ahnen, dass es 200 Jahre später ein Brettspiel gibt, dass ihre Taten aufnimmt.

Nach der Novelle und den Film geht es im Spiel von Sébastien Pauchon darum, möglichst viel Geld von ermordeten Gästen einzusammeln. Dazu kann man besuchende Gäste als Komplizen  bestechen, diese ermorden oder sie nutzen, um Verstecke zu errichten – am Ende kommt man nur an ihr Geld, wenn man sie dort begräbt. Egal, welche Aktion man wählt: man führt sie aus, indem man so viele Karten aus der Hand spielt, wie sie dem Rang (von 0-3) des Gastes entsprechen.

So kommen jeden Tag verschiedene Gäste wie Adelige, Dorfbewohner, Priester und Nonnen oder auch Polizisten. Je nach meiner Strategie nutze ich ihre Fähigkeiten und versuche geschickt mögliche Züge meiner Mitspieler zu verhindern.

Es dauert ein paar Runden, um hinter den Flow bei der Blutigen Herberge zu kommen und die Boni von bestimmen Gästen zu nutzen. So kann ich Folgegäste günstiger, sprich mit weniger Karteneinsatz, abzuwerben, umbringen oder mit ihnen neue Anbauten errichten. Denn letztendlich gilt es am Ende Gästestapels durch die verscharrten Gäste am meisten Geld eingenommen zu haben.

Während die Spielmechanik eher solide ist, lebt das Spiel vornehmlich von seinem makabren Thema und schönen Artdesign von Alexandre Roche. Ein paar kurze Runden mit reduziertem Kartendeck sind durchaus solo oder zu zweit unterhaltsam. Eine Partie zu viert würde mich auch interessieren.

Stubenscore: 7,5 / 10

Links der ankommende Kartenstapel. Rechts die Überlebenden.
Die ersten Leichen sind verscharrt.
Das Artdesign ist wirklich gelungen.

DIE BLUTIGE HERBERGE
Webseite
BGG

2 Gedanken zu „Die blutige Herberge

  1. Ich liebe es, den Hintergrund zu einem Spiel und den Autor zu erfahren. Vielleicht sollte man vor dem Spielerlebnis sich einarbeiten, hier hätte der Film mit Fernandel zur Einstimmung gut getan. Wie ich mich auch schon zum Schwarm und Krieg der Welten vorbereitet habe.
    Ich sehe das Brettspiel eher bei 7,7. Auch gerade wegen des kulturellen Hintergrundes und des Humors. Schön, dass dieses Kleinod aus 2015 auf dem Tisch kam. Ich wäre bereite für eine weitere Partie.

  2. Ach cool – die Französische Sage kannte ich noch nicht und wenn Don Camillo/Fernandel (im Film) mitspielt dann bin ich definitiv dabei 😅 Gut auch, dass das Spiel sich vom ähnlichen aber kaputten Guillotine abhebt.

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