Ich krieg dich
Der Hype um Agent Avenue in anderen Spieleblogs und YouTube-Kanälen ist groß. Schließlich gelang 2025 auch der Sprung auf die Spiel des Jahres Empfehlungsliste. Bei zündete es aber nur kurz durch.

Dabei ist die Story gut. Zwei Geheimdienstler versuchen sich gegenseitig zu catchen und laufen sich im Kreis hinterher. Erreicht man den Gegner, hat man gewonnen. Auch die Mechanik fand ich anfangs gut. Wir haben vier Handkarten, legen eine offen und eine verdeckt aus und dann wählt der gegenübersitzende Spion eine Karte aus und beide laufen die Anzahl Schritte, die auf ihrer Karte stehen. Gab es schon eine Karte dieser Art in der eigenen Auslage, gilt die mittlere oder unterste Zahl. So taktiert man schon und – das ist das Wichtigste am Spiel – blufft vor Allem, was denn hinter der verdeckten Karte liegt. Ist sie besser als die Ausliegende oder gar eine Falle?

So weit so gut. Aber nach paar Runden und leichten Schwindelgefühlen kenne ich alle Gesichtsausdrücke des Gegners und weiß, ob er blufft. So war die Zufallskomponente der Handkarten oft entscheidend. Selbst wenn man im ganzen Spiel vier Handkarten gegen neue tauschen kann, hat der eine Spieler mehr Glück als der andere.
Auf der Rückseite des Rundkurses gibt es noch eine Expertenvariante. Und hiermit kommen mit den Schwarzmarktkarten neue Regeln und Boni ins Spiel. Einige sind permanent, wie z.B., dass ich anstelle mit dem dritten Draufgänger in der Auslage nicht verloren sondern gewonnen habe. Andere bringen einen einmaligen Bonus und befördern mich z.B. ein paar Felder nach vorne. Vielleicht zum Gegner und ich habe gewonnen. Aber auch das fesselt nicht lange.

Fazit:
Vielleicht war der Text jetzt sehr negativ. Das Spiel macht schon Spaß und die Spielzeit mit wenigen bis 15 Minuten sehr kurz. Als Spiel zum Warten auf weitere Spieler ganz nett, aber es ist auch nur ein Zwei-Personen-Spiel und oft wartet man mit mehreren. Auf die Liste zum Spiel des Jahres hätte ich es nicht gesetzt. Da hat Mindbug von Designer Christian Kudahl schon mehr Substanz.
Stubenscore: 7,0 / 10
Brettspiel (getestet)