Ganz schön clever
Die Geschickte um die Weiße Burg Himeji im alten Japan spielt um 1761 am Hofe des Fürsten Daimyo. Ziel ist es, in neun Zügen durch Platzieren von Gärtner, Kriegern und Höflingen seine Gunst zu gewinnen. Hierzu platzieren wir Würfel und führen dann die passenden Aktionen aus und sammeln Ressourcen, Siegpunkte und Reiherpunkte.
Die Spielmechanik, wie man welche Würfel nimmt und z.B. durch den kleinsten Würfel dann eine Bonusaktion durchführen kann, ist clever durchdacht. Außerdem variiert die Spielmechanik mit der Spieleranzahl. So kann man zu zweit in der Burg keine zwei Würfel übereinander stapeln, es kann also jede Aktion nur einmal je Runde ausgeführt werden. Dagegen ist in einer Drei- oder Vierspielerrunde jede Aktion zweimal möglich. Deshalb ist es auch wichtig, wer in einer Runde beginnt. Gesteuert wird dies über die Reiherliste: Wer hier führt, beginnt.
Sheila Santos und Israel Cendrero haben mit der Roten Kathedrale schon ein ähnliches Spiel im Repertoir. Hier können wir noch einiges erwarten.
Fazit:
Da muss man KOSMOS mal loben: Kostengünstig, kleine und sehr kompakte Schachtel mit viel hochwertigem Inhalt. Und dann noch ein tolles Spiel. Auch der Wiederspielwert ist durch die verschiedenen Karten sehr hoch.
Stubenscore: 8,0 / 10
Brettspiel (getestet)
Oh ja – das ist ein sehr elegante und variable Spielmechanik, die mir so noch nicht begegnet ist. Die Anzahl an Möglichkeiten und unterschiedlichen Wege zum Erfolg haben mich beeindruckt. Jetzt wäre ich auch an der Roten Kathedrale interessiert. Einen Extrapunkt gibt es für die minimale Packungsgröße bei hoher Produktionsqualität. Die beiden Designer behalte ich im Auge.
Die Weiße Burg ist objektiv ein gutes Spiel, auch wenn ich kein Fan von Spielen bin, bei denen man am Ende Punkte zusammenzählt.
Schön aber, dass es theoretisch ein schnelles Spiel ist, wenn man sich nicht allzu sehr den Kopf zermartert, ob der echt vielen Möglichkeiten in jedem Zug. Letztendlich macht es ja, neben ein wenig Glück, die Aneinanderreihung von Kombos aus und man will schließlich keine übersehen.
Vielleicht wäre ja auch eine Koop-Variante mal eine Idee, bei der man gemeinsam verschiedene Ziele pro Partie erreichen muss.