Bruderkampf
In The Two Heirs schlüpfen die zwei Spieler in die Rolle von Zwillingen, die im Wettstreit um die Krone ihres Vaters sich in einem Strategiespiel batteln. Das tschechische Autorentrio (Ondra Cigánek, Ivan Dostál, Olda Rejl) ist noch relativ unbekannt und The Two Heirs ist deren erstes „großes“ Spiel. Ich befürchte aber, dass es nicht sonderlich erfolgreich sein wird, was auch an Titel und Optik liegt. Eigentlich schade, denn dies ist ein richtig gutes und komplexes Strategiespiel für zwei Personen. Mit 3,2 von 5 bestätigt BoardGameGeek die Komplexität, was für das überschaubare Spielmaterial beeindruckend ist.
Das Spiel besteht aus 6 Sets à 9 Gebäude/Geländeplättchen, wobei immer nur mit 3 Sets gespielt wird. Es gibt als eine große Variationsbreite für weitere Spiele. Die Plättchen selber haben eine Ressourcenart (Holz, Stein, Getreide), Gebäudekosten, Effekte für weiteres Bauen und die Punktewertung. Die Plättchen werden gemischt und kreisförmig angeordnet.
Nun können die Spieler abwechselnd drei Aktionen in beliebiger Reihenfolge durchführen:
- Ein Gebäude auf die Hand nehmen (Pflicht)
- Ein oder mehrere Gebäude ausspielen (optional)
- Truppen bewegen oder platzieren (optional)
Die Details zu den Aktionen sind komplex und beeinflussen sich auch gegenseitig. So ist auch die Reihenfolge, in der die Aktionen durchgeführt werden, eine Taktikkomponente. Denn die Verfügbarkeit der Ressourcen lässt sich auf unterschiedliche Weise beeinflussen. Dies hier im Detail beschreiben wäre zu umfangreich, das Regelwerk in vier Sprachen ist aber überschaubar und gut. Die Komplexität entsteht im Spiel.
Fazit:
Eine Partie dauert 30 bis 60 Minuten. Gerade anfangs muss man sich mit den Plättchen und den Besonderheiten vertraut machen. Ein unterschätztes und unterbewertetes Spiel. Bleibt auf jeden Fall in der Sammlung
Stubenscore: 8,0 / 10
THE TWO HEIRS / DIE ZWEI ERBEN
Brettspiel (getestet)
Verstehe, das Zusammenzählen von Punkten ist ja dann bei kompetitiven Zweispieler-Spielen oft nicht zu verhindern, aber andere Siegbedingungen wären ja mal was 🙂
Das Design der Karten mag ich, schade dass die Verpackung dem etwas nachsteht.
Wie ihr beiden ^ denken könnt: mich holt Design und das schön eingewobene klassisch/historische „Erbenwettstreit“ Szenario voll ab. Die Rondell-Mechanik, die einen etwas vorausschauen lässt, hatte ich so auch noch noch nicht gespielt. Kurzum: ich hätte da Lust drauf !