The Two Heirs / Die zwei Erben

Bruderkampf

In The Two Heirs schlüpfen die zwei Spieler in die Rolle von Zwillingen, die im Wettstreit um die Krone ihres Vaters sich in einem Strategiespiel batteln. Das tschechische Autorentrio (Ondra Cigánek, Ivan Dostál, Olda Rejl) ist noch relativ unbekannt und The Two Heirs ist deren erstes „großes“ Spiel. Ich befürchte aber, dass es nicht sonderlich erfolgreich sein wird, was auch an Titel und Optik liegt. Eigentlich schade, denn dies ist ein richtig gutes und komplexes Strategiespiel für zwei Personen. Mit 3,2 von 5 bestätigt BoardGameGeek die Komplexität, was für das überschaubare Spielmaterial beeindruckend ist.

Das Spiel besteht aus 6 Sets à 9 Gebäude/Geländeplättchen, wobei immer nur mit 3 Sets gespielt wird. Es gibt als eine große Variationsbreite für weitere Spiele. Die Plättchen selber haben eine Ressourcenart (Holz, Stein, Getreide), Gebäudekosten, Effekte für weiteres Bauen und die Punktewertung. Die Plättchen werden gemischt und kreisförmig angeordnet.

Das große blaue Schild in der königlichen Reserve zeigt an, welche Plättchen genommen werden können. In der Regel die nächsten drei im Uhrzeigersinn. Dies wäre für die Bauphase auch mögliche Ressourcen.

Nun können die Spieler abwechselnd drei Aktionen in beliebiger Reihenfolge durchführen:

  • Ein Gebäude auf die Hand nehmen (Pflicht)
  • Ein oder mehrere Gebäude ausspielen (optional)
  • Truppen bewegen oder platzieren (optional)

Die Details zu den Aktionen sind komplex und beeinflussen sich auch gegenseitig. So ist auch die Reihenfolge, in der die Aktionen durchgeführt werden, eine Taktikkomponente. Denn die Verfügbarkeit der Ressourcen lässt sich auf unterschiedliche Weise beeinflussen. Dies hier im Detail beschreiben wäre zu umfangreich, das Regelwerk in vier Sprachen ist aber überschaubar und gut. Die Komplexität entsteht im Spiel.

Meine Handkarten mit den Kosten zum Anbauen (unten links) und „Funktion“ (unten rechts). In die Symbolik muss man sich erst reinarbeiten.
Wir können ein oder mehrere Gebäude von der Hand spielen, benötigen hierfür aber die Ressourcen. Dies sind die nächsten Plättchen aus der königlichen Reserve und im Spielbereich das Plättchen, auf dem wir stehen und ggf. eine Ressource nach Wahl, wenn wir in dieser Phase schon die Landschaft mit einem offenen Gelände erweitert haben.
Nein playermichi, die Ermittlung der Siegpunkte geschieht nicht automatisch. Man muss auf dem Block akribisch die einzelnen Punkte durchgehen und dann sogar noch alles addieren. Dafür gibt es aber eine Solovariante des Spiels.

Fazit:

Eine Partie dauert 30 bis 60 Minuten. Gerade anfangs muss man sich mit den Plättchen und den Besonderheiten vertraut machen. Ein unterschätztes und unterbewertetes Spiel. Bleibt auf jeden Fall in der Sammlung

Stubenscore: 8,0 / 10


THE TWO HEIRS / DIE ZWEI ERBEN

BoardGameGeek

Brettspiel (getestet)

 

2 Gedanken zu „The Two Heirs / Die zwei Erben

  1. Verstehe, das Zusammenzählen von Punkten ist ja dann bei kompetitiven Zweispieler-Spielen oft nicht zu verhindern, aber andere Siegbedingungen wären ja mal was 🙂
    Das Design der Karten mag ich, schade dass die Verpackung dem etwas nachsteht.

  2. Wie ihr beiden ^ denken könnt: mich holt Design und das schön eingewobene klassisch/historische „Erbenwettstreit“ Szenario voll ab. Die Rondell-Mechanik, die einen etwas vorausschauen lässt, hatte ich so auch noch noch nicht gespielt. Kurzum: ich hätte da Lust drauf !

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