Die Glasstraße

Spiel mit Chemie-Bezug

Uwe Rosenbergs Faible für seine in der Schule im Erdkundeunterricht erlernten Inhalte zur Agrarwirtschaft finden sich auch in der Glasstraße von 2012 wieder. Insbesondere im 18. und 19. Jahrhundert war die Gegend im Bayrischen Wald für die 250km lange Glasstraße und die dort sehr professionell betriebene Glas- und Ziegelherstellung bekannt. Noch heute ist die Glasfachschule Zwiesel ein einzigartiger Ort, die neben Kunsthandwerkern auch für spezielle Branchen – wie die Chemie – wichtige Glasgerätebauer ausbildet.

Mit diesem Spiel hat Uwe Rosenberg erstmals das Produktionsrad als Mechanismus für die Verwaltung der Rohstoffe implementiert. Hierbei erhält man durch drehen (und Verbrauch) der gewöhnlichen Rohstoffe dann Glas und Ziegelsteine.

Auch der taktische Kartenmechanismus ist klug durchdacht, auch wenn nicht ganz neu: Jeder Spieler hat in drei Runden je 5 von 15 Karten auf der Hand. Spielt man eine Karte, und ein Mitspieler hat die gleiche Karte auf der Hand, darf man nur eine der zwei Aktionen durchführen und der Gegner darf ebenfalls eine Aktion durchführen. Man wägt also ab, welche 5 Karten man auswählt, die die anderen gerade nicht haben (gut für das eigene Ausspiel) oder die sie gerade haben (gut wenn die Gegner am ausspielen sind).

Anfangs haben wir (links) noch kein Glas und Ziegel, unser Landschaftsplan wartet auf Gebäude (Angebotstableau rechts im Bild)
Meine fünf Karten für diese Runde

Die zahlreichen Gebäude, die wir mit den Ressourcen kaufen, und damit auch die zahlreichen strategischen Möglichkeiten, seine Taktik zu planen, führen zu einen hohem Wiederspielwert. Denn es gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten, die man durch die Gebäude, teilweise dann in Verbindung mit den Ressourcen, erhält.

Unserer Landschaftsplan: Um Gebäude zu bauen müssen wir zunächst die Wälder entfernen. Taktisch klug kann es auch sein, die Landschaftsplättchen (Mulden, Gehölz, Teiche) zu belassen, wenn wir hierzu Siegpunkteoptionen haben.
Insbesondere die Anleitung ist sehr gut gelungen und verständlich. Immer wieder mal gibt Uwe Tipps.

Fazit:

Ein einfacher und schnell zu lernender Rosenberg, der es dann aber mal wieder in sich hat. Eine halbe Stunde je Spieler sollte man einplanen, das Spiel (und die Regeln) unterscheiden sich leicht von der Spieleranzahl und dies hat dann auch seinen Reiz.

Stubenscore: 8,0 / 10


GLASSTRAßE

BoardGameGeek

Brettspiel (getestet)

Alle Spiele von Uwe Rosenberg bei den Stubenzockern.

2 Gedanken zu „Die Glasstraße

  1. Sicherlich ein gutes Spiel und mal schauen, ob er mit der Reanimation von Black Forrest nun über 10 Jahre später Erfolg haben wird. Scheinbar sind ja diese Drehräder sehr beliebt und es wird mit deren Rückkehr geworben.
    Bin ehrlich gesagt nicht der größte Fan von Produktionsketten, aber wann kommt der Agricola oder Era et Labora-Test? Nehme an, die liegen schon im Lager und der ein oder andere Anno-Spieler wartet sicher drauf 🙂

  2. Ich muss schon sagen, dass ich auf solche Mechaniken SEHR anspringe. Das Produktionsrad wirkt wie eine sehr organische und elegante Übersetzung der Materie. Ich bewerbe mich offiziell auf die von meinem geschätzten Vorredner angesprochenen Spiele als Tester-Sekundant.

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