Detective: Ein Krimi-Brettspiel (Brettspiel)

Eine Frage hätte ich da noch …

Fünf serienerprobte Ermittler haben sich mit Post-Its, Zetteln, Stiften und Recherche-Computer gewappnet, um sich kooperativ um einen mysteriösen Fall in fünf Teilen zu kümmern. Wir befinden uns in der Hauptzentrale unseres Arbeitgebers Antares. Wir sind die Charaktere Ben, Julia, Jack, Mia sowie Chris und haben unterschiedliche Talente und Fertigkeiten. Da wir alles kooperativ spielen, ist die Identifikation mit seinem Ermittler aber kaum gegeben.

Das Spielmaterial, hinzu kommen die Fallakten …

Unser Vorgesetzter führt uns in den Fall 1 „Der Mann mit der goldenen Uhr“ ein und gibt uns vier Tage Zeit. Ziel ist es, den Diebstahl einer Uhr aus Posen im zweiten Weltkrieg bis zum Auftauchen in einem Auktionshaus von vor ein paar Tagen zu recherchieren. Wir arbeiten 8 Stunden am Tag, Überstunden erzeugen Stress, also Minuspunkte bei der Endauswertung des Falls. Informationen sammeln wir über die Spurenkarten, der Antares-Datenbank (mit Informationen zu Personen, Laboranalytik, Interviews …) und Recherche im Internet. Die Aktionen kosten in der Regel Zeit, manchmal auch Fertigkeitsplätzchen wie Recherche, Vernehmung, Scharfsinn und Technik, von denen wir in einem Fall aber nur ca. 6 Plätzchen in Summe haben. Das Resümee zum ersten Fall: Wir sind den Fall viel zu kompliziert und akribisch angegangen, waren über fünf Stunden mit Führen von Listen, Mindmaps etc. beschäftigt und konnten letztendlich aufgrund von Zeitmangel nicht alles auflösen. Wir haben den Fall dennoch erfolgreich abgeschlossen.

Uhrendieb

Bei Fall 2 waren wir dann nur noch drei Ermittler, zwei wurden durch „Berater“ ersetzt. Mia und Chris spielen also nicht mehr mit, das ungedrehte Plättchen gibt uns aber zusätzliche Fertigkeitsplätzchen. Auch in diesem Fall konnten wir innerhalb 6 Tage (und vier Stunden Spielzeit) nicht alles auflösen, da wir einmal zeitintensiv abgebogen sind und dann am Ende beim Täter auf der falschen Spur waren. Aber auch bei diesem Fall waren wir erfolgreich.

Fall 3 ist eine Sonderlevel, in dem wir etwas von der Hauptstory abweichen und unter großem Zeitdruck (haha) ein Mädchen retten müssen. Hier waren wir mal mit 2,5 Stunden schnell und auch überwiegend erfolgreich.

Mittelmäßig erfolgreich. Leider erfahren wir nicht, was denn die richtige Antwort gewesen wäre.

In Fall 4 sind wir schon erfahren, verstehen den Gesamtzusammenhang und können die Abschlussfragen leicht beantworten. Wir wurden zu Beginn der Abschnitts informiert, dass wir es nicht schaffen werden, alle Informationen zu erhalten. Und das ist auch ein interessanter Mechanismus. Immer wieder ist man verführt, doch noch einmal etwas weiter zu lesen, da es schon interessant wäre, die eine oder andere Leiche zu exhumieren oder eine Fallakte zu lesen. Durchhalten und sich an die Regeln halten! Das hält die Spannung.

Im fünften Abschlussfall ändert sich die Spielmechanik, ich möchte aber nichts spoilern. Auf jeden Fall ein lohndes Spielerlebnis und am Ende wird der Fal noch einmal Revue passiert.

Tipps zur Vorgehensweise für Detektive gibt es in der Anleitung und im Internet, wichtig erschien uns:

  • Notizen machen, aber nicht zu detailliert. Die Antares-Datenbank steht uns über die ganze Zeit zur Verfügung, wir können also auch in Fall 3 noch einmal die Infos zu Fall 1 (ist sowieso eine Datenbank) nachlesen.
  • Beziehungen der Personen untereinander mit ein paar wichtigen Informationen an einem Whiteboard oder großen Zettel festhalten.
  • In den Fall eintauchen, also auch die vielen Texte mit Spaß und Spannung vortragen. Auch wenn es viele Zeitfüller auf den vollen Karten gibt und wir viel über den Geschmack des Kaffees in den Büromaschinen erfahren. Dies trägt zur Atmosphäre bei.
  • Pausen machen, selber sich mal ein Kaffee oder Bier holen. Sich auch die Zeit für Diskussionen nehmen. Denn da wir nur ein Bruchteil der Informationen sammeln können, müssen wir immer abwägen, ob wir wirklich noch einmal zum Labor fahren und etwas analysieren, oder ob dies jetzt aufgrund des zu erwartenden Ergebnisses nur Zeit kostet.
Ein Teil der Zettelwand

Fazit:
Detektive ist sicherlich das derzeit komplexestes Spiel dieser Art und man kann leicht den Überblick verlieren. Zumindest auf der Auswahlliste zum Spiel des Jahres wurde es nominiert. Man sollte es unbedingt in einem Rutsch durchspielen, dann hat man viel Spaß und einige Aha-Momente.

Stubenscore: 8,5 / 10


DETECTIVE: EIN KRIMI-BRETTSPIEL
BoardGameGeek

Brettspiel (getestet)

2 Gedanken zu „Detective: Ein Krimi-Brettspiel (Brettspiel)

  1. Spannend – eine sinnvolle Verbindung aus analog und digital … und als Bonus: inkl. Benchmark mit den anderen Spielgruppen. Und krass: ihr seid ja so motiviert gewesen, das Wohnzimmer mit Post-Its zu tapezieren (:

  2. Scheint nicht für jeden zu sein, wenn sich die Anzahl der Detektive nach dem ersten Fall reduziert hat?
    Klingt aber echt gut und ich hätte Lust!

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