Japanisch inspirierte Cyberpunk-Dystopie.
Nach dem recht komplexen The Great Wall blieb das Designerteam um Kamil Cieśla, Łukasz Włodarczyk und Robert Plesowicz dem asiatischen Setting treu, wechselte aber das Jahrtausend. Tamashii ist ein Abenteuer im Cyperpunk Setting, das die 1-4 Spieler gegen die feindliche KI Ascend spielen lässt. Auf einer modularen Stadtkarte bewegen wir uns von Feld zu Feld und decken neue Gebiete auf, die in den Runden Boni geben, aber auch Gegner anlocken. Wir verfolgen dabei eine Story und haben dabei wechselnde Aufträge.
Das zentrale Element bei Tamashii ist, neben der Erkundung, das Hacking, mit dem wir zum einen Ressourcen wie Memory, Schild, Rerolls und Energie erknobeln oder auch im späteren Verlauf spezielle Kombinationen legen können. So beginnt auch jede Runde, die in unterschiedliche Phasen unterteilt sind, mit dem ziehen von neuen Datentoken aus unserem Zufallsbeutel. Diese Token legen wir auf den sogenannten Launcher, um diesen „zu programmieren“, sprich Kombinationen zu legen, indem wir eine bestimmte Anzahl der Token verschieben. Auch in den Kämpfen gegen unterschiedliche KI-Gegner kommen diese Combos zum Tragen, was eine wirklich spannende, strategische Komponente ins Spiel bringt.
Durch die gemachten Entdeckungen auf der Karte, wie auch durch besiegte Gegner, sammeln wir Erfahrungspunkte und können unseren Protagonisten aufwerten. Dabei können wir nicht nur unsere Lebenspunkte steigern, sondern auch neue Felder auf unserem Launcher freilegen oder unseren Körper durch Argumentationen erweitern, sprich neue Kombos freischalten, die neue Effekte auslösen. Ein weiterer, besonderer Clou bei Tamashii: wir können auch unseren Körper wechseln und damit auf die aktuelle Aufgabe im Szenario reagieren. So kann sich ein Körper besser zu Kämpfen eignen, während ein anderer sich schneller über die Karte bewegen kann. Die einzelnen Mechanismen greifen dabei schön ineinander und sind von ihrer Komplexität – wir sind hier bei 3.00 auf BGG, gut zu managen.
Bei Tamashii durchlaufen wir nicht direkt eine Kampagne, sondern spielen die erwähnten Szenarios, die voneinander unabhängig jeweils kleine Geschichten erzählen und unterschiedlichen enden können. Den Fortschritt unseres Charakters tragen wir dabei nicht weiter, sondern starten jedes Szenario mit einem zurückgesetzten Level, wobei jedoch jedes Szenario neue Karten für das nächste freischaltet. Somit fühlt sich „das nächste Szenario“ nicht nur Dank der Aufgaben, sondern auch durch neue Karten wieder frisch an. Ich freu mich auf neue Geschichten in Tamashii, die ich auch gern mit meinem Bot namens „Jordan“ solo erleben kann.
Stubenscore: 8,5 / 10
TAMASHII - CHRONICLE OF ASCEND
https://awakenrealms.com/games/awaken-realms/tamashii
Brettspiel (getestet)
Schon ziemlich großartig, wie sich Brettspiele in Zusammenspiel mit Computer-Games evolviert haben (und anders herum) ! Goldene Zeiten für Nerds. Keep up the good work Brettspielplayermichi!